TSC Bad Aachen: Schautanzgruppe putzt Schuhe

20.09.2014 - Mit dem am morgigen Sonntag, 21. September, in der Dreifachturnhalle des Goethe-Gymnasiums stattfindenden Tanzturniers Kaiser-Cup, startet der TSC Bad Aachen in die neue Tanzsaison. Erstes Ziel des Vereins ist die Qualifikation für die Norddeutsche Meisterschaft 2015. Oche-alaaf.com sprach exklusiv mit dem Geschäftsführer und Trainer Elmar Bosold.


Wie bewerten Sie die bisherige Arbeit des Vereins?

Wir haben in den letzten fünf Jahren erfolgreich gearbeitet. Wir haben mit der Schautanzgruppe und der Garde immer das Finale um die Deutsche Meisterschaft des Bund Deutscher Karneval (BDK) erreicht und gehören demnach seit fünf Jahren zu den Top 15 in Deutschland. Darauf sind wir alle im Verein mächtig stolz und darauf können wir aufbauen. Da ist noch viel Luft nach oben.

Was hat der TSC im Vorfeld der sechsten Saison getan?

Wir wollen weiter aufbauen und haben innerhalb des Vereins ein wenig umstrukturiert. Um neue Inspirationen zu bekommen, wird der Haupttrainer jetzt durch zwei Co-Trainer unterstützt. Für den Schautanz ist das Andreas Dressel und für die Garde Heike Schmitz. Die Schautanzgruppe hat aktuell eine Stärke von 24 bis 26 Aktiven, in der Garde sind derzeit neun Aktive. Wir konnten in diesem Jahr im Schautanz alle Abgänge durch Neuzugänge, die sich nach einem Schnuppertraining dem TSC angeschlossen hatten, kompensieren. Wichtig für uns ist, dass wir uns auch künftig nicht verbiegen werden. Außerdem wollten wir nicht mit einem anderen Tanzverein fusionieren oder uns einem renommierten Aachener Karnevalsverein anschließen. Wir bleiben authentisch und autonom.

Wie sieht die Marschrichtung für 2014/2015 aus?

Wir sind jetzt im Neuaufbau. Wir nehmen jetzt mit unseren neuen Tänzen und Choreographien an Turnieren teil und schauen mal, wie die Juroren unsere Leistungen bewerten und lassen das dann auf uns wirken. Unser Ziel ist in jedem Fall das Halbfinale, also die Norddeutschen Meisterschaft – und alles danach ist Bonus. Aachen ist eine kleine Stadt, die viele Tanzvereine oder Karnevalsvereine mit Tanzgruppen hat. Wir nehmen uns gegenseitig die Tänzerinnen und Tänzer weg. Deshalb ist es nicht einfach, eine schlagkräftige Tanzabteilung aufzubauen. Wir finanzieren alles selbst und uns fehlen die großen Sponsoren, die mal eben mit hohen vierstelligen Summen stützen können. Aber wir haben es in kleinem Rahmen geschafft, uns weiter zu entwickeln und entsprechende Strukturen zu schaffen, die uns bis zum Finale um die Deutsche Meisterschaft bringen sollen, die im kommenden Jahr in Köln stattfinden wird.

Wie bewerten Sie die Qualität der Tänzerinnen und Tänzer?

Es wird immer schwieriger. Wir haben Glück gehabt und konnten in diesem Jahr wieder eine tolle Truppe zusammenstellen. Im Schaubereich hat sich Qualität der Aktiven geändert. So ist z.B. der Ehrgeiz des Nachwuchses nicht mehr der, der er mal früher war. In früheren Zeiten, das haben mir viele Trainer bestätigt, waren die Sportler mit mehr Herzblut bei der Sache. Bei den älteren Tänzerinnen und Tänzer können wir das noch erkennen. Bei denen, die nachrücken, vermissen wir im Trainerstab das ein wenig. Schwer ist auch den Tänzern zu vermitteln, worum es eigentlich geht. Es geht um eine sportliche Veranstaltung. Das was wir hier betreiben ist Leistungssport. Zwei Mal wöchentlich Training und vier Workshops im Jahr sind schon eine zeit- und kraftzehrende Angelegenheit. Wir nehmen natürlich viel Rücksicht auf die Schüler, Auszubildende und Arbeitnehmer, denn im Arbeitsleben werden die an die Menschen gestellten Anforderungen auch immer größer. Der Tanzsport ist zwar ein Hobby, aber ein Hobby, das den Akteuren viel abverlangt. Wir haben aktuell eine tolle Truppe, die gut arbeitet und jetzt will sie auf der Bühne sehen.

Wann steigen Sie jetzt in die Qualifikationsturniere ein?

Wir starten am Wochenende 28./29. September in Erkelenz mit den Mariechen Janine Schiffers und Caro Schmitz und mit dem Schautanz. Die Gemischte Garde wird später einsteigen, da der Tanz noch mal umgestellt werden musste.

Sie haben natürlich für die neue Saison eine aktuelle Choreographie erarbeitet.

In diesem Jahr erzählen wir stimmungsvoll, mit sehr viel Fantasie, einfachen aber schönen und wirkungsvollen Kostümen und toller Musik die Geschichte von Iren, die nach Amerika ausgewandert sind. Dort haben dann viele von ihnen ihr erstes Geld als Schuhputzer in den Metropolen von Amerika verdient. Um dieses Thema haben wir eine, wie ich finde, tolle und leicht zu verstehende Choreographie aufgebaut. Ziel ist es, dass man am Ende mit Borani einfach sagt: „Egal wo man ist auf der Welt, man immer zu Hause ist und findet seine Leute.“



Zurück zur Übersicht